
In Pilgerkreisen ein heiß diskutiertes Thema, nutzt man digitale Unterstützung oder ist man völlig analog mit Karte unterwegs? Die gute Nachricht, es gibt auch einen Mittelweg, aber der Reihe nach. Die Navigation auf dem Pilgerweg spielt aus meiner Sicht eine elementare Rolle um einerseits nicht völlig vom Weg abzukommen, andererseits soll aber auch der Fokus auf das Pilgern, die Natur und die spirituelle Erfahrung nicht verloren gehen. Aber nun zu den einzelnen Ausprägungen und meiner abschließenden Empfehlung, wie die Navigation auf dem Pilgerweg am besten gelingt:
1. Der Purist
Navigiert auf dem Pilgerweg nur mit Karte (Pilgerführer) und der angebrachten Wegmarkierungen.
Vorteil: Keine digitale Ablenkung und Schärfung der eigenen Sinne
Nachteil: Wenn Wegbeschilderung nicht ausreichend oder der Pilgerführer mangelhaft beschreiben ist, dann oftmals das Risiko sich zu verlaufen
2. Der Hightech Pilger
Navigiert komplett digital mit Apps wie Komoot, GPS Uhr und weiteren digitalen Tools.
Vorteil: Der Weg wird selten verfehlt, es wird alles planbarer, am Tagesende schöne Auswertung der gepilgerten Strecke
Nachteil: Durch Navigationsansagen und ständiger Blick auf das Smartphone geht der Blick auf das Wesentliche verloren
3. Die Kombination
Nutzt klassische Tools wie einen Pilgerführer, zieht das Smartphone mit dementsprechenden Apps bei Unklarheit zu Rate.
Vorteil: Fokus auf das Pilgern bleibt erhalten, aber auch unnötiges Verlaufen wird vermieden
Nachteil: Benötig sowohl klassische als auch digitale Tools
Bei meiner ersten Pilgertour auf dem Franziskusweg, waren wir komplett analog unterwegs. Leider hat uns hier jedoch der Pilgerführer oftmals im Stich gelassen, da die Wegbeschreibung nicht gut waren, z. B. am nächsten Baum links, ok aber was ist wenn der Baum mittlerweile gefällt wurde… Ein permanentes Verlaufen war somit vorprogrammiert, da der Weg zudem noch schlecht ausgeschildert war. Ja, es war eine Erfahrung, aber wenn am Tagesende deutlich mehr Kilometer zu Buche stehen, als geplant waren, ist es auch ein körperlicher Faktor, der sich am nächsten Tag bemerkbar macht.
Somit habe ich bei meiner nächsten Pilgertour entschieden, digitale Hilfsmittel mit einzubauen. Somit habe ich die Tour Tag für Tag bei kommot geplant und auf meine GPS Uhr, die ich eigentlich für das Laufen verwende, geladen. Auf gängigen Seiten gibt es hier bereits oft gute gpx. Dateien, die nur minimal angepasst werden müssen. Für mich ist das die ideale Variante, da ich nicht immer auf das Smartphone schauen muss. Somit konnte ich unnötiges Verlaufen vermeiden, hatte aber trotzdem den Blick auf das Wesentliche nicht verloren und am Tagesende habe ich eine schöne Erinnerung in Form einer Auswertung über meine Pilgeretappe.
Das Fazit
Eine Kombination aus digitalen (GPS Uhr) und analogen Tools (Pilgerführer) ist aus meiner Sicht die ideale Variante um auf dem Pilgerweg sicher zu navigieren. Probiert es einfach selbst aus und macht eure eigenen Erfahrungen und teilt diese gerne in den Kommentaren oder lasst euch von den Tipps für Pilgeranfänger inspirieren. Diese findest du hier.